Bin grad restlos begeistert von Gillian Flynn. Schreibstil super, Recherche super, Spannung super, Ende super...zumindest in meinem ersten Buch von ihr, "Cry Baby".
Hab mir heute, nachdem ich es zu Ende gelesen hab, noch ein anderes von ihr geholt ("Gone Girl", wurde sogar verfilmt, aber das wusste ich nicht) und bin wirklich gespannt drauf.
Das Buch an sich war ein reiner Zufallsgriff, ich hatte keine Ahnung, was mich erwartet.
Wer schon mal Joy Fielding gelesen hat, wird bei Gillian Flynn wahrscheinlich erleichtert aufatmen - endlich keine hektischen, übertriebenen, fast schon an Unglaubwürdigkeit grenzenden Darstellungen, keine ewigen Wiederholungen der Gedanken des Protagonisten (zumindest keine nervigen), bei denen man denkt "Ja, allmählich wissen wir das", keine Langatmingkeit und nicht immer die ewig gleichen Probleme, nur diesmal umständlicher beschrieben.
Cry Baby hat einen trockenen Schreibstil im positiven Sinne, es ist sehr vielschichtig, aber dennoch sehr gut lesbar, da sich der Autor nicht in endlosen Ausschweifungen verliert, um dem Leser eine Situation wirklich klarzumachen. Fakt ist (bei mir zumindest - ist ja meine Meinung), dass es in diesem Buch nicht klarer gesagt werden muss, aber man trotzdem die Bilder lebhaft vor Augen hat.
Ich fand den Schreibstil und den Aufbau des Buches so einladend (und irgendwie auch sympathisch), dass mein Interesse sofort geweckt wurde. Etwa 100 Seiten später konnte ich es nicht mehr weglegen und gegen Ende hätte ich beinahe vorgeblättert, weil es so spannend war. Aber das hätte natürlich alles vermurkst

Von der Spannung her war es ähnlich wie bei "Verblendung" von Stieg Larsson - man glaubte zu wissen, wer es war, dann könnte es aber auch der andere gewesen sein, man denkt mit, überlegt sich Theorien/Strategien und irgendwie bleibt einem aber am Ende doch nichts anderes übrig, als weiterzulesen und abzuwarten. Nur, dass Flynn längst nicht so ausschweifend ist wie Larsson es war, jedoch dennoch genauso intelligent schreibt. Vor allem ist das Buch logisch aufgebaut und lässt den Leser nicht rätselnd zurück.
Men Fazit: Sehr zu empfehlen!

Allerdings mit der Einschränkung, dass es um Serienmord geht und nichts für die Romantikkomödien-Fraktion ist.