Das Sechste Haus
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 Betreff des Beitrags: Philosophie für die Mittgaspause
BeitragVerfasst: Mi 21. Mai 2008, 22:48 
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Falsche Erziehung

Ein Mensch lernt in der Kinderzeit,
Des Lasters Straßen seien breit,
Jedoch der Tugend Pfade schmal
In diesem irdisch Jammertal.
Der Mensch bei seinem Erdenwandern,
Geht einen Holzweg nach dem andern,
Weil er auf Straßen, breit gebaut,
Sich einfach nicht mehr gehen traut.
;-)

Hoffnung (ach wie wahr ists :yes: )

Ein Mensch am Ende sines Lebens,
Sieht ein, dass der Erfolg des Strebens
Nur dürftig war, an dem gemessen,
Was er versoffen und verfressen.
Sein Wert als Raupe war gering:
Jetzt hofft er auf den Schmetterling! :engel:



So ist das Leben (auch wieder so ein gedicht wo man sich fragt warum werden leute wie göthe so berühmt und die wahrlich klugen köpfe kennt fast keiner)

Ein Mensch lebt friedlich auf der Welt,
Weil fest und sicher angestellt.
Jedoch so Jahr um Jahr, wenn´s lenzt,
Fühlt er sich sklavenhaft begrenzt
Un rasselt wild mit seinen Ketten,
Als könnt er so die Seele retten
Und sich der Freiheit und dem Leben
Mit edlem Opfermut ergeben.
Jedoch bei näherer Betrachtung
Spielt er nur tragische Verachtung
Un schluckt, kraft höherer Gewalt,
Die Sklaverei und das Gehalt.
Auf seinem kleinen Welttheater
Mimt schließlich er den Heldenvater
Und denkt nur manchmal noch zurück
An das einst oft geprobte Stück,
Das niemals kam zu Uraufführung.
Und er empfindet tiefe Rührung,
Wenn er die alte Rolle spricht
Vom Mann, der seine Ketten bricht.



Unter Aufsicht

Ein Mensch, der recht sich überlegt,
Daß Gott ihn anschaut unentwegt,
Fühlt mit der Zeit in Herz und Magen
Ein ausgesprochnes Unbehagen
Und bittet schließlich Ihn voll Grauen,
Nur fünf Minuten wegzuschauen.
Er wolle unbewacht, allein
Inzwischen brav und artig sein.
Doch Gott, davon nicht überzeugt,
Ihn ewig unbeirrt beäugt.
:gott:

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von eugen roth

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 Betreff des Beitrags: Re: Philosophie für die Mittgaspause
BeitragVerfasst: Do 22. Mai 2008, 09:12 
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Registriert: Fr 29. Feb 2008, 18:57
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Wohnort: Wien
Stycos hat geschrieben:
...
So ist das Leben (auch wieder so ein gedicht wo man sich fragt warum werden leute wie göthe so berühmt und die wahrlich klugen köpfe kennt fast keiner)
...

goethe † 1832, Roth † 1976 - gib den leuten doch etwas zeit :p

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 Betreff des Beitrags: Re: Philosophie für die Mittgaspause
BeitragVerfasst: Fr 23. Mai 2008, 10:58 
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Beiträge: 1484
Da fällt mir glatt noch das hier ein:

Die Entwicklung der Menschheit

Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt,
behaart und mit böser Visage.
Dann hat man sie aus dem Urwald gelockt
und die Welt asphaltiert und aufgestockt,
bis zur dreißigsten Etage.

Da saßen sie nun, den Flöhen entflohn,
in zentralgeheizten Räumen.
Da sitzen sie nun am Telefon.
Und es herrscht noch genau derselbe Ton
wie seinerzeit auf den Bäumen.

Sie hören weit. Sie sehen fern.
Sie sind mit dem Weltall in Fühlung.
Sie putzen die Zähne. Sie atmen modern.
Die Erde ist ein gebildeter Stern
mit sehr viel Wasserspülung.

Sie schießen die Briefschaften durch ein Rohr.
Sie jagen und züchten Mikroben.
Sie versehn die Natur mit allem Komfort.
Sie fliegen steil in den Himmel empor
und bleiben zwei Wochen oben.

Was ihre Verdauung übrigläßt,
das verarbeiten sie zu Watte.
Sie spalten Atome. Sie heilen Inzest.
Und sie stellen durch Stiluntersuchungen fest,
daß Cäsar Plattfüße hatte.

So haben sie mit dem Kopf und dem Mund
Den Fortschritt der Menschheit geschaffen.
Doch davon mal abgesehen und
bei Lichte betrachtet sind sie im Grund
noch immer die alten Affen.

(Erich Kästner)

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 Betreff des Beitrags: Re: Philosophie für die Mittgaspause
BeitragVerfasst: Fr 23. Mai 2008, 13:47 
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Gildenmitglied
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Registriert: Sa 17. Mai 2008, 11:14
Beiträge: 491
Wohnort: Moosburg a. d. Isar
:spitze: auch sehr schön
wen wunderts beim dem verfasser
gleich mal wieder das lied neandertal von der eav anhörn :)

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