so, dann gebe ich hier mal auch meinen senf dazu - oder auch kren, was jeder lieber mag
dies wächst sich ja aus einem "rift versus andere MMO's" zu einer grundätzlichen diskussion über das "ideale" MMO aus.
ich werde mal versuchen, die bereiche ein bissl auseinander zu dividieren.
mein ausgangspunkt: daoc, ein sehr kurzer blick nach EQ2, 3 wochen lotro in der beta, 1 monat aoc und natürlich vanguard. meine erfahrungen bei rift beschränken sich auf maximal 20 stunden spielzeit, und ich bin auch noch ein sehr langsamer spieler - in meinem alter sei mir das verziehen
- sodass ich mit gerade level 14 recht wenig davon gesehen habe, weniger, als mir für eine beurteilung lieb ist - so bin ich z.b. nie zum gruppencontent vorgestoßen, wann immer der auch beginnt
auch beim crafting habe ich noch zu wenig entdeckt, um sagen zu können, ob es mir nun gefällt oder nicht.
gruppen- <-> solo-content:
das ideale MMO hat, soweit scheinen wir uns alle einig zu sein, sowohl gruppen- als auch solo-content in möglichst allen leveln, wobei in höheren leveln ein weniger an solocontent durchaus akzeptabel scheint.
damit scheint mir vanguard allen mir bekannten spielen überlegen zu sein, wobei ich den meinungen zustimme, dass es ab 50 wenig mitreißendes gibt und in der qualität deutlich abfällt.
da fehlt es in rift (zmindest bis level 14) eindeutig an allgemeinem und gruppencontent, noch dazu, wo ich wenig unterschiede zwischen den beiden fraktionen erkennen konnte. hier mehrere chars zu spielen, ist sicher bereits ab dem zweiten tödlich langweilig (auch wenn es dann sicher schnell geht, sogar bei mir).
das reine farmen, wie es in daoc üblich war, und til es anspricht, halte ich dabei für die langweiligste variante - ac hing mir schon mit dem ersten char, mit dem ich das machte, lange, bevor ich 50 war, zum hals heraus - und das kann man ja im grunde immer: kein mensch zwingt einen, quests zu machen oder in dungeons zu kriechen
gruppen- und solospiel:
hat zwar wenig mit rift direkt zu tun, aber da es hier angesprochen wurde, möchte ich doch meine sicht beschreiben. ich denke, man braucht beides, um eine klasse wirklich kennenzulernen.
und ich persönlich brauche, vor allem am anfang, auch viel zeit, weil ich eben nicht die schnellste bin, und auch viel ruhe. wenn dann auch die quests soloquests sind, erst recht: selbst wenn jeder auf mich rücksicht nimmt, wie letzten mittwoch, geht mir das einfach zu schnell - ich hab soviel damit zu tun, den anschluss an die gruppe nicht zu verlieren, dass ich kaum dazu komme, mal einen schuss auf ein mob abzugeben, schon ist die quest erledigt. allein, ohne meine gildies, würde ich sicher gar kein MMO spielen, oder auch nur austesten, aber hie und da, und vor allem anfangs, brauche ich auch etwas solospiel. insofern finde ich solocontent am anfang (wie in rift) gar nicht so schlimm - allerdings halt nur, wenn man es auch solo macht. soloquests in gruppe sind einfach langweilig - wenn man seinen char schon kennt, kann man das mal "so nebenbei" machen (und dabei quatschen *g*), aber wirklich interessant finde ich sie nicht.
leveln versus endcontent:
ich ziehe eindeutig leveln vor, aber da scheiden sich einfach die geister - ich denke, das sind persönliche vorlieben, über die man nicht streiten kann.
das ideale spiel bietet sicher beides - aber ob das möglich ist, wage ich zu bezweifeln.
auf was kann man denn in einem PvE-spiel hinarbeiten, Haldir? auf den immer wieder nächsten raid, bei dem man das gear zusammenfarmt, das man für den übernächsten braucht, wie in wow? das kanns doch nciht sein.
bleibt also das PvP (wovon ich bekannterweise kein freund bin *g*) - aber was passiert dann? 90% der spieler betrachten das leveln nur als lästige vorstufe zum "richtigen spiel", eben dem PvP, somt wird das leveln davor immer mehr gekürzt und erleichtert, um die spieler schneller dazu zu bringen - genau wie es in dsoc passiert ist, wo das leveln eh nie der große knüller war - bis das leveln total uninteressant wird.
somit bleiben für mich nur die varianten "leveln ohne wirkliches endspiel" und "endspiel ohne richtiges leveln" über.
und jetzt zu rift selbst:
auch da scheiden sich die geister eben durch ihre vorlieben, weil für jeden die erwartungen und ansprüche an ein MMO eben unterschiedliche sind.
für mich ist es wichtig, in einer welt "versinken" zu können, mich (oder besser: meinen char) als teil einer welt zu fühlen, in der es mir spaß macht, mich aufzuhalten.
das trifft in rift nur teilweise zu: die landschaft, die städte sind schön, keine frage; auch die freie begehbarkeit über große strecken gefällt mir. allerdings wirkt alles wie gemalt auf mich - wie ein bild zu einem märchen oder einem fantasy-roman, aber nicht wie eine wirkliche welt. das stört mein "versinken in dieser welt" schon gewaltig.
obwohl ich bemerkt habe, dass man sich mit der zeit daran gewöhnen kann.
die animationen der chars könnten besser sein, aber es geht so ... (auch wenn es kein emote für's umarmen gibt
).
was mein versinken in der welt aber total hemmt, und auch die schönheit praktisch in vergessenheit geraten lässt, sind die vielen bunten, grellen und blinkenden hinweislichter für quests und questgegenstände.
und da alles so dicht aneinander liegt, entkommt man dem keine sekunde - als ob man mitten in einem stillen wald die lichter und leuchtreklamen einer großen einkaufsstraße aufgestellt hätte. ist man dann noch mit einem so munteren völkchen wie meinen gildies im ts, hat man auch die passende geräuschkulisse dazu
und weil man in einer welt ja auch etwas tun will ...
die soloquests am anfang sind sehr eintönig - allerdings versprechen die anmerkungen von Veit, Quina und Dragi da etwas abwechslung im späteren verlauf. daher: vorläufig kein kommentar wegen unkenntnis.
crafting: ebenso enthaltung, weil ich das noch nicht wirklich gerafft hab'. einerseits erscheint es wahnsinnig einfach - wenn meine ersten schuhe, die ich bauen konnte, schon besser sind als alle questitems - andererseits hab ich noch nicht mal begriffen, wie ich meine runen applizieren kann, und was die sachen aus den rissen bewirken können und wie man gezielt dazu kommt, entzieht sich vorläufig auch noch meinem verständnis.
das einzige, was ich dazu schon sagen kann: es braucht sehr viel platz
das skillsystem erscheint mir auch (noch) recht interessant - die drei seelen mit den verschiedenen sachen, die man in jedem baum skillen kann, scheint sehr vielfältige möglichkeiten zu bieten. da ist die fragem wie gut das aufgebaut ist - es gibt ja sicher total unbrauchbare kombinationen, genauso, wie sehr gute. wenn da genügend gute überbleiben (auch für's PvP), dass eine vielfalt von "endklassen" entsteht, wäre das sehr interessant.
zu befürchten ist natürlich, dass es auch hier nur ein oder zwei variationen pro klasse überbleiben, deren skillung jeder notgedrungen nachahmt. aber das wird sich zeigen ...
resumee: ein netter ausflug in eine nette welt. allerdings nichts, was mich derzeit von vanguard weglockt.
wenn die entwickler ein paar leuchtreklamen entfernen würden und man hie und da landschaft pur ohne questgeber oder questmobs oder sammelobjekten finden würde, könnte ich das sogar genießen
ps: rechtschreib- und tippfehler darf jeder bahalten - mir ist das jetzt zuviel, um es nochmal korrektur zu lesen